Warum Elisabeth Grillenberger auch in der Pension noch die Schule besucht

Elisabeth Grillenberger hat immer gerne unterrichtet: Englisch sowie Geografie und Wirtschaftskunde. Selbst in der Pension unterrichtet sie noch ein paar Stunden am Gymnasium weiter. Doch das ist für sie nicht genug: seit September leitet sie zusätzlich das Schulcafé mit Lernbegleitung an der Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe am Linzer Schiefersederweg – und ist gleichzeitig auch Lernbegleiterin. Dabei werden Schüler*innen beim Lernen durch Freiwillige unterstützt.  
 
Die Arbeit mit Migrant*innen hat es Elisabeth Grillenberger besonders angetan, seit sie 2012 während eines Praktikums für die Ausbildung als Lebens- und Sozialberaterin mit Migrant*innen in einem Altenheim in Berührung kam. Seither begleitete sie beispielsweise Migrant*innen bei Behördengängen, half ihnen beim Lernen und auch beim Führerschein. Der pensionierten Professorin ist es ein Anliegen, mehr Menschen in die Altenbetreuung zu bringen. „Wir brauchen diese Menschen dringend“, betont die 61-Jährige. „Es wäre sehr schade, wenn es nur am Lernen scheitert, dass jemand diese Ausbildung nicht machen kann“, sagt sie. „Im Sinne der Beschäftigungspolitik sollten Menschen mit Migrationshintergrund in Mangelberufe hineinkommen und dafür die Unterstützung bekommen, die sie brauchen.“
 
Deshalb übernahm sie mit Schulbeginn mit Freude die Leitung des neuen Schulcafés mit Lernbegleitung an der Caritas Schule am Linzer Schiefersederweg. Neun Auszubildende nehmen das Schulcafé derzeit in Anspruch. Jede*r bekommt dabei eine Einzelbetreuung. Die Lernbegleiter*innen helfen bei Fragen, unterstützen beim Verstehen von Lerninhalten und vermitteln Lernstrategien. Das Lern-Duo entscheidet selbst, wann und wo es miteinander lernt. „Ich will hier meine Zeit und meine Fähigkeiten zur Verfügung stellen. Diese Lernbegleitung soll den Schüler*innen das Gefühl geben, dass sie mit den an sie gestellten Anforderungen nicht alleine gelassen werden, dass sie Unterstützung und Zuwendung haben. Das kann für manche motivierend sein“, erzählt Grillenberger. „Für uns Lernbegleiter*innen ist es schön zu sehen, wenn die Schüler*innen merken, dass sie Fortschritte machen, dass sie etwas können. Dadurch wird auch ihr Selbstwert gestärkt. Und v.a. ist es unser Ziel, dass sie die Prüfungen bestehen und schlussendlich den Abschluss in einem Sozialbetreuungsberuf in Händen halten.“

Interesse an einem Engagement als Lernbegleiter*in?
Wer Freude am Kontakt mit Menschen mit und ohne Migrationshintergrund hat und sich ein längerfristiges Engagement bei flexibler Zeiteinteilung vorstellen kann, kann sich in der Caritas-Schule melden. Es sind keine einschlägigen Fachkenntnisse in Sozialbetreuungs- oder Pflegeberufen notwendig.
Tel. 0676/8776-8180 oder ausbildungszentrum.linz@caritas-ooe.at